Die vier Säulen der Nachhaltigkeit umfassen die ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Komponente. In diesem Artikel soll es vor allem um die ökologische Nachhaltigkeit in der Küche gehen, also darum, wie du nachhaltig einkaufen und kochen kannst, wie du am besten Trinkwasser sparst und was eine rundum nachhaltige Küche ausmacht. Außerdem geben wir dir Tipps zur Müllvermeidung und Mülltrennung. Lies weiter und erfahre mehr – unserem Planeten zuliebe!
Nachhaltig einkaufen – Lebensmittelverschwendung und Plastikmüll vermeiden
Nachhaltigkeit beginnt bereits beim Einkauf. Denn wenn du nur das einkaufst, was du tatsächlich brauchst und beim Einkaufen auf so wenig Verpackungen wie möglich achtest, hast du am Ende auch weniger Müll, den du trennen und entsorgen musst. Der nachhaltigste Weg, um deinen wöchentlichen Einkauf zu erledigen, sind unverpackte Lebensmittel und loses Obst und Gemüse. Nicht verpackte Lebensmittel erhältst du am besten im Unverpacktladen und loses Obst und Gemüse gibt es im Biomarkt ebenso wie in den meisten herkömmlichen Supermärkten. Auch der Wochenmarkt ist eine gute Möglichkeit, um unverpackt und noch dazu regional einzukaufen. Denn auch die Region sowie die Saison der Lebensmittel spielt eine Rolle. Kaufst du nur das, was aktuell Saison hat und in der Region angebaut wurde, leistest du bereits einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem kannst du auf das staatliche Bio-Siegel achten, denn bei Bio-Lebensmitteln gibt es strikte Vorgaben in Bezug auf die Verwendung von Pestiziden oder die Haltung von Tieren. Hast du die Möglichkeit, eigenes Gemüse, Obst und Kräuter anzubauen, solltest du das machen.
Doch nicht alles ist unverpackt erhältlich und so ist es manchmal nötig, Lebensmittel zu kaufen, die in einer Verpackung angeboten werden. Musst du auf Verpackungen zurückgreifen, ist die beste Möglichkeit die Mehrwegverpackung, denn damit wird sichergestellt, dass die Verpackung nicht nur einmal genutzt wird, was der Name ja schon verrät. Bei Einwegverpackungen wie Glas, Dosen, Tetra Pak, Papier und Plastik scheiden sich die Geister, denn für die Herstellung all dieser Materialien werden wertvolle Ressourcen verbraucht. In der Regel sind Papier und Tetra Paks jedoch etwas nachhaltiger im CO₂-Verbrauch als Plastik, Glas und Dosen. Glas-Konserven haben den Nachteil, dass das Material sehr schwer ist, was beim Transport eine höhere CO₂-Belastung darstellt. Was du in jedem Fall vermeiden solltest, sind mehrfach eingepackte Lebensmittel, wie das bei manchen Süßigkeitenmarken der Fall ist. Und auch durch eine eigene Einkaufstasche oder einen Einkaufskorb kannst du Plastik und damit Ressourcen sparen.
Tipps, um nachhaltig einzukaufen
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Unverpackte Lebensmittel und loses Obst und Gemüse kaufen.
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Im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt einkaufen gehen bzw. wenn du die Möglichkeit dafür hast, Obst, Gemüse und Kräuter selbst anpflanzen.
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Mehrwegverpackungen anstatt Einwegverpackungen kaufen.
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Tetra Paks und Papier-Verpackungen anstatt Plastik, Dosen und Glas kaufen.
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Eigene Einkaufstasche oder Korb mitnehmen und dadurch Plastiktüten vermeiden.
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Mit dem Fahrrad, E-Bike, Bus oder zu Fuß einkaufen gehen, anstatt mit dem Auto fahren.
Profi-Tipp: Manche Gemüsesorten wie Frühlingszwiebeln und Lauch lassen sich nach dem Verzehr weiter verwenden. Ja, richtig gelesen! Um das Gemüse wieder wachsen zu lassen, stelle einfach das Ende inklusive der Wurzeln in ein Glas mit Wasser, beobachte die Pflanze beim Wachsen und bereits nach ein paar Tagen können Lauch und Frühlingszwiebeln wieder gegessen werden.
Nachhaltig kochen – Ideen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung
Bei der Ernährung spielt immer auch die Ernährungskultur eine Rolle. So wie man aufgewachsen ist bzw. auch wie das eigene Umfeld isst, hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere eigene Ernährung. Gerade in Deutschland passiert derzeit ein Umdenken, nicht nur was Nachhaltigkeit, sondern auch was Ernährung betrifft. Besonders während der Pandemie sind immer mehr Leute im Biomarkt einkaufen gegangen und achteten vermehrt auf eine gesunde und hochwertige Ernährung. Wir hoffen, dass dieser Trend wieder Fahrt aufnimmt und sich immer mehr Menschen dazu entschließen, möglichst viel Bio-Obst und Bio-Gemüse zu essen bzw. auf eine vegane oder vegetarische Ernährung umzusteigen. Denn Produkte wie Rindfleisch verbrauchen bei der Herstellung unter anderem sehr viel Wasser. Zu den Lebensmitteln mit hohem Wasserverbrauch gehören außerdem Avocados, Röstkaffee und Kakaobohnen.
Tipps für eine nachhaltige Ernährung
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Bio-Lebensmittel sowie regional, saisonal und vegan einkaufen.
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Möglichst viel loses Bio-Obst und Bio-Gemüse essen.
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Lebensmittel vermeiden, die bei der Herstellung eine große Menge Wasser verbrauchen. Dazu gehören unter anderem Rindfleisch, Avocados, Röstkaffee und Kakaobohnen.
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Am besten vegan oder vegetarisch essen und auf Tierprodukte verzichten.
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Das Mindesthaltbarkeitsdatum nur als Richtwert sehen und auf die eigenen Sinne vertrauen.
Nachhaltige Küche und Küchenutensilien
Aber nicht nur die Lebensmittel selbst, auch die Küche und die Kochutensilien spielen eine Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit. Im Idealfall beginnt die Nachhaltigkeit in der Küche bereits bei der Einrichtung dieser. Unter anderem gehören Edelstahl, Glas, Keramik und Holz zu den nachhaltigen Materialien, die in der Küche sowie bei deinen Küchenutensilien verwendet werden können. Bei den Küchenmöbeln kannst du zudem auf das FSC-Zertifikat achten, welches eine nachhaltige Waldwirtschaft sicherstellt. Schneidebretter und Kochlöffel aus Holz, Schüsseln und Tassen aus Keramik, Bienenwachstücher anstatt Frischhaltefolie sowie Netze und Stoffbeutel können außerdem einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Des Weiteren solltest du bei der Einrichtung der Küche verschiedene Möglichkeiten, um Müll zu trennen, berücksichtigen. Behälter für Bio-Müll, Papier, Plastik, Glas und Restmüll gehören in jeden Haushalt.
Verpackungsmaterial kannst du zudem sparen, indem du auf Butterbrotpapier, Einweg-Backpapier, Küchentücher, Klarsichtfolie, Alufolie und Co. verzichtest. Stattdessen kannst du Bienenwachstücher und Tupperdosen verwenden, um deine Lebensmittel aufzubewahren und zu transportieren. Wenn du zudem noch deine Vorräte luftdicht verschließt und zum Beispiel in Vorratsgläsern aufbewahrst, vermeidest du Lebensmittelmotten und dadurch die Gefahr, deine Vorräte wegschmeißen zu müssen.
Tipps für eine nachhaltige Küche
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Bereits bei der Einrichtung der Küche Nachhaltigkeit mit berücksichtigen und zum Beispiel nur Küchenmöbel aus Holz mit FSC-Zertifikat kaufen.
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Küchenzubehör aus langlebigen Materialien wie Edelstahl, Holz, Keramik und Glas kaufen.
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Vorräte in Vorratsgläsern verstauen, um Lebensmittelmotten zu vermeiden.
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Bienenwachstücher, Mehrwegverpackungen und Backpapier verwenden, welches man öfter benutzen und reinigen kann.
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Alufolie, Küchentücher, Butterbrotpapier, Klarsichtfolie und andere Folien und Einwegverpackung in der Küche vermeiden.
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Müll trennen, Müllbeutel und Gelben Sack ganz vollmachen sowie altes Zeitungspapier als nachhaltigen Beutel für den Bio-Müll verwenden.
Wasser sparen in der Küche und nachhaltig putzen
Du hast bereits eine Öko-Küche aus FSC-Holz, langlebige Kochutensilien und kaufst regional, saisonal und möglichst unverpackt ein? Sehr gut, dann kannst du nur noch Wasser sparen, um die Umwelt zu schonen. In der Küche bedeutet das vor allem, die Spülmaschine erst einzuschalten, wenn sie ganz voll ist sowie das Leitungswasser nicht unnötig laufen zu lassen. Dies kannst du zum Beispiel erreichen, indem du die Spüle oder eine Schüssel mit Wasser füllst und dieses zum Waschen von Gemüse und Obst oder zum Spülen verwendest. Außerdem solltest du darauf achten, einen tropfenden Wasserhahn so schnell wie möglich zu reparieren. Ist dein Wasserhahn nicht mehr zu retten, ist eine neue Küchenarmatur eine gute Idee.
Nachhaltiges Putzen in der Küche erfordert neben dem Sparen von Leitungswasser die Verwendung natürlicher Putzmittel wie Essigessenz, Waschsoda oder Zitronensäure. Außerdem sind diese Hausmittel oft wirkungsvoller gegen Kalk und Ablagerungen als chemische Reiniger. Ein Schuss Essigessenz und etwas Wasser im Wasserkocher ist zum Beispiel das beste Mittel, um diesen zu entkalken.
Nachhaltigkeit in der Küche – alle Tipps für mehr Umweltschutz zusammengefasst
In unserer Checkliste für mehr Nachhaltigkeit in der Küche haben wir noch mal alle Tipps für dich zusammengefasst:
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Möglichst unverpackte Lebensmittel einkaufen, Mehrwegverpackungen sowie Papier und Tetra Pak bevorzugen.
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Möglichst viel loses Obst und Gemüse aus regionaler Bio-Landwirtschaft kaufen, ob im Biomarkt oder auf dem Wochenmarkt.
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Gemüse, Kräuter, Obst und Beeren selbst anpflanzen, soweit du die Möglichkeit dazu hast.
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Mit dem Fahrrad oder zu Fuß einkaufen gehen und eigene Einkaufstasche oder Korb verwenden.
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Lebensmittel mit einem hohen Wasserverbrauch vermeiden und so weit wie möglich auf vegane oder vegetarische Ernährung umsteigen.
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Den eigenen Sinnen vertrauen und das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich als Richtwert sehen.
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Bei Küchenmöbeln aus Holz auf das FSC-Zertifikat achten.
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Küchenzubehör aus langlebigen und nachhaltigen Materialien wie Holz, Glas, Keramik oder Edelstahl kaufen.
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Einwegverpackungen, Folien und Co. im Haushalt vermeiden und mit natürlichen Hausmitteln wie Essigessenz und Zitronensäure putzen.
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Müll richtig trennen und die Müllbeutel und den Gelben Sack ganz vollmachen.
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Wasser sparen und die Spülmaschine erst einschalten, wenn sie ganz voll ist.
FAQs
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Küche?
Nachhaltigkeit in der Küche umfasst das regionale, saisonale und möglichst unverpackte Einkaufen von Lebensmitteln. Außerdem spielt die Ernährungskultur eine Rolle, so ist eine vegane Ernährung zum Beispiel sehr viel nachhaltiger als eine Ernährungsweise, welche viel Fleisch und Milchprodukte beinhaltet.
Was gehört zu einer nachhaltigen Ernährung?
Die nachhaltigste Form der Ernährung ist eine ausschließliche vegane Ernährung, bei der auf alle Arten von Tierprodukten verzichtet wird. Außerdem gehört zu einer nachhaltigen Ernährung der bewusste Verzicht auf stark verpackte Lebensmittel sowie auf Obst und Gemüse, welches keine Saison hat oder erst aus entfernten Regionen nach Deutschland transportiert werden muss.